Das Kreuz mit dem Essen
So kurz nach Weihnachten ist das Thema vielleicht nicht so interessant – oder doch? Um mal mit dem Wort zu spielen: Essen als Stadt im Ruhrgebiet ist 2010 die Europäische Kulturhauptstadt 2010 – zusammen mit Pécs in Ungarn. In Deutschland hatten sich viele Städte um diesen Titel bemüht, unter anderem auch Görlitz/Zgorzelec, das mit Essen in der Endrunde nur zweiter Sieger war. Mutig – vielleicht auch trotzig – ging man mit dem zweiten Platz um: an fast allen Lokalen in Görlitz hing danach der Aufkleber „Wenn schon ESSEN – dann in Görlitz!“
Wir wollen uns aber kurz mit der Ernährung befassen. Es ist eine sehr gute Möglichkeit, sich fit zu halten: geistig und körperlich, wenn man die Vorzüge der Lebensmittel kennt und sie entsprechend einsetzen kann. Kulturell sind Unterschiede auszumachen, die mit dem Artikel aus dem Jugend-Magazin fluter. uns als Aufmacher dient: „Das Kreuz mit dem Kreuz„. Er beschreibt, wie Religionen den Speiseplan bestimmen. Man erfährt die Regeln, die bei den unterschiedlichen Religionen eingehalten werden sollten und auch den traditionellen Zugang bei den Christen zum Abendmahl in der Kirche. So schreibt der Autor, Leif Randt:
„Als Christ hast du es scheinbar leicht. Echte Vorschriften gibt es keine, dafür verschiedene Traditionen. Unter Katholiken ist es Brauch, an Freitagen Fisch statt Fleisch zu essen, ebenso an Heiligabend. In manchen Gegenden ist der Tag vor Weihnachten für banalen Kartoffelsalat mit Würstchen reserviert: spartanisch essen – wie Maria und Josef vor über 2000 Jahren. Beim Abendmahl in der Kirche gedenken Christen Gottes Sohn mit Brot (Oblaten) als Jesus-Körper und Wein oder Traubensaft als Jesus-Blut. Protestanten sehen Oblaten und Wein/Traubensaft symbolisch, Katholiken gehen von einer realen Jesus-Präsenz während des Abendmahls aus.“ [Nebenbei bemerkt ist es genau dieser Unterschied, weshalb es keine ökumenische Abendmahlsfeier gibt.]
Stichworte – wie halal (Islam) und koscher (Judentum) werden erklärt. Ein Satz ist beeindruckend: „Wer sichergehen will, nichts falsch zu machen, kann als Muslim auch die umfangreichen Koscher-Gesetze des Judentums befolgen.“
Wer in Berlin weilt, kann noch bis 28. Februar 2010 die Ausstellung „Koscher & Co“ im Jüdischen Museum anschauen:
Eine Ausstellung bittet zu Tisch! Und der ist im Jüdischen Museum Berlin reich gedeckt: »Koscher & Co. Über Essen und Religion« spannt den Bogen von den uralten Kulturen Mesopotamiens bis in die unmittelbare Gegenwart der jüdischen Küche. Die Kaschrut, das jüdische Speisegesetz, und alles, was mit Essen im Judentum bis zum heutigen Tag zu tun hat, ist Thema der Ausstellung. Zugleich sucht sie den Vergleich mit anderen Weltreligionen, vor allem mit Christentum, Islam und Hinduismus.
Wer mehr über Ernährung im Allgemeinen erfahren möchte, kann bei fluter.de stöbern.